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Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ)

 


Ein Logo für den König
Wenn es um Anekdoten aus Hannovers Historie geht, ist sie eine unerschöpfliche Quelle. Alheidis von Rohr weiß, dass Georg IV. sich gerne schlanker porträtieren ließ, als er in Wirklichkeit war, und wie die Könige einst PR in eigener Sache machten: "Die Monarchie musste im 19. Jahrhundert für sich werben", sagt die Historikerin. Damals erwies sich Oberhofmarschall Carl Ernst von Malortie als großer PR-Spezialist. So sorgte er dafür, dass Krone und Wappen des Königs auf Eintritts- oder Speisekarten von Festen abgedruckt und somit als royales Logo massenhaft vertrieben wurden. In ihrem Buch "Der Weg zur Krone" beschäftigt sich von Rohr mit solchen Herrschaftszeichen der Welfen. Jetzt stellte sie den kenntnisreich geschriebenen und üppig illustrierten Band im Historischen Museum vor. "Es ist ein Begleitbuch zur Ausstellung, die derzeit auf Schloss Marienburg zu sehen ist", sagt Verleger Heinrich Prinz von Hannover. Die Schau zeigt viele der Stücke, die von Rohr in ihrem Band präsentiert - darunter die 1842 angefertigte Krone des Königreichs Hannover. Getragen hat der König diese wohl nie. Dennoch kursierte ein Schmähreim, als Preußen sich Hannover 1866 einverleibte: "Der Kronenraub heißt Annexion / Aufhängen ist des Diebes Lohn." Noch so eine Anekdote aus Hannovers Geschichte.

 


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