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Calenberger Zeitung (HAZ)


Märchen für die Königin
Ein vielschichtiges Programm auf der "Burg der wahren Kunst", wie sich Schloss Marienburg gern nennt, lockte am Dienstagabend rund 150 Zuhörer in den Rittersaal eben dieses Schlosses. Die Autorin Isabel Ahrens stellte das Buch "Märchen für die Königin" vor, Günter Katzenberger spielte auf dem Flügel Stücke von König Georg V., Hausherr Ernst August und sein Onkel Heinrich, beide Prinzen von Hannover, sprachen einige Worte - kurz: illustrer hätte der Abend kaum sein können. Ritter Conrad von Winzenburg kämpft auf dem Marienberg mit dem silbernen Hammer des heiligen Bernward um Wulffilds Gunst. Der wohlbeleibte, gutmütige Zwerg Grimbart steht ihm hilfreich zur Seite. Mehr sei nicht verraten aus dem Märchen, das nur ein Teil des Buches von Ahrens ist. Mit viel Mühe und noch mehr Akribie hat die promovierte Kunsthistorikerin Ahrens einiges an Wissenswertem über die Marienburg zusammengetragen. Ihr Buch gleicht formal eher einer wissenschaftlichen Arbeit als einem Märchenbuch - aber die kurzen Passagen, die der Neffe der Autorin vorgelesen hat, machten durchaus Lust auf mehr.

Zwischendurch gab es Musik: Günter Katzenberger spielte bravourös einige Klavierstücke von Georg V. Dessen Kompositionskunst ist nur eine von vielen Facetten, die der blinde Landesherr hatte; das kurze "Abendglocken" erinnerte an Johannes Brahms. Die Werke des Königs hatten durchweg lyrisch-romantischen Charakter und fügten sich ebenso wie "Zug der Zwerge" des norwegischen Komponisten Edvard Grieg perfekt in den Abend im Rittersaal ein.

Er möge "das Gesamtpaket", sagte Ernst August Prinz von Hannover nach der rund einstündigen Veranstaltung. Er selbst ist Herausgeber des neuen Buches, das ab sofort im Shop auf dem Schloss zu erwerben ist. Veröffentlicht wurde es im Verlag seines Onkels, und es kamen Stücke seines Ahnen, des Königs, zu Gehör. Was will man mehr? So befanden auch die Gäste im atmosphärisch beleuchteten Rittersaal und spendeten reichlich Applaus.

 


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